Ihr seid alle meine spirituellen Verwandten und habt Euch
heute hier versammelt, um von mir etwas über Krishnabewusstsein zu hören.
Ich erbiete Euch allen demütig meinen Respekt, weil Ihr mir diese
Gelegenheit gegeben habt, über meinen Herrn Sri Krishna und Seine Gefährten
zu sprechen. Ich möchte Euch, sowie auch mir selbst und der ganzen Welt,
Gutes tun. Ich habe etwas Erfahrung. Ich bin ein alter Mann und habe viele
Jahre mit meinem Guru Maharaja verbracht, der im vedischen Wissen sehr
gelehrt war und schließlich ein siddha-maha-purusha, eine vollkommene,
befreite Seele. Seine Zuneigung, Barmherzigkeit, Fürsorge und Wünsche
haben mir etwas gegeben. Ich fühle es und kann es nicht verleugnen. Ich
mag eine Person von sehr niedrigem Stand sein, doch wie kann ich die Gabe
meines Gurudevas verleugnen? Ich bin eine sehr winzige, unbedeutende
Jiva-Seele, nichts weiter. Dies ist meine Identität. Doch wenn ich Euch
allen das Geschenk meines Herrn Krishna und meines Guru Maharajas - das
bisschen Ekstase, das ich habe - wenn ich Eurem heiligen Ohr die
Klangschwingung gebe, die von der transzendentalen Welt herabkommt, dann
muss Euch das zum Vorteil gereichen, und mir wird das ebenso gut tun.
Krishna wird mich segnen und mein Guru Maharaj wird damit zufrieden sein,
dass ich etwas in dieser Welt getan habe.
In Wahrheit sind wir alle spirituelle Wesen und da wir
integrale Teilchen unseres Herrgottes sind, ist unsere Heimat auf ewig im
transzendentalen Reich des Herrn. Ihr habt von den Upanischaden, Veden,
dem Vedanta und anderen Schriften, die in Indien vor fünftausend Jahren
in geschriebener Form offenbart wurden, gehört. Zuvor existierte dieses
Wissen als sruti-mantram, das heißt es wurde von den Rischis und Munis in
gesprochenem Wort and deren Schüler übermittelt. Zu jener Zeit gab es
keine Bücher. Vedavyasa hat uns sehr barmherzigerweise diese
sruti-mantram in Schriftform, was wir heute als die Veden kennen, gegeben.
Dann teilte er diese Veden (sruti) in vier Teile auf: Rg, Sama, Yajur und
Atharva. Er verfasste auch die begleitenden Schriftwerke wie das
Mahabharata, das als fünftes Veda bezeichnet wird, und die grundlegende
Idee der Veden kann man auch in den hunderten von Upanischaden finden. Die
großen gelehrten Forscher der Veden haben das vedische Wissen ebenso in
den Puranas wiedergefunden. Dieses transzendentale Wissen wurde somit von
den großen Rischis, den gelehrten vedischen Forschern, in dieser
materiellen Welt offenbart und wenn nötig, manifestiert der Herr von Zeit
zu Zeit eine Seiner Inkarnationen, und wir bekommen durch Seine göttliche
Barmherzigkeit eine Verbindung mit jenem transzendentalen Wissen.
Diese Vedischen Schriften wollen uns in der Hauptsache
transzendentales Wissen vermitteln und haben zu unserem Wohle ausgerufen:
"srnvantu viswe amrtasya putra. Ihr seid alle Kinder des Nektars -
von transzendentalem Nektar. Ihr entstammt dem Nektarozean." Taucht
tief ein in den Nektar! Wir sind alle integrale Teilchen des Herrn und
deshalb spirituelle Verwandte. Hier in der irdischen Welt sehen wir viele
Unterschiede. Manche von uns wurden in Indien geboren, manche in Russland,
einige in Mexiko, Lateinamerika und so weiter. So viele Länder und so
viele, vollkommen verschiedene Sprachen, aber der Geist, der in jedem lebt
und ohne den der Körper nutzlos ist, jenerGeist entstammt dem selben Ort.
Wir nennen diesen Ort die spirituelle Welt oder die transzendentale Welt.
Wir wollen Ewigkeit. Wir wollen Liebe. Wir wollen
Zuneigung. Wir wollen Barmherzigkeit und Ekstase. Dies sind unsere Sehnsüchte,
aber diese begrenzte Welt kann uns keins von diesen Dingen erfolgreich
geben. Doch in der transzendentalen Welt existiert all das ewiglich in
einer sehr schönen und süßen Art und Weise.
Jeder wird irgendwann von dieser Welt verscheiden, ob arm
oder reich, Schurke oder Gelehrter, Tier oder Baum. Wenn wir geboren
wurden, ist es sicher, dass wir sterben werden. Der Tod wird uns keinerlei
Ankündigung geben. "Heute ist Dein Todestag", oder "Heute
ist Dein Geburtstag". Geburt und Tod befinden sich außerhalb unserer
Kontrolle. Wir können die Zeit vielleicht etwas verlängern oder verkürzen,
doch wenn wir geboren wurden, müssen wir sterben. Diese Welle von Geburt
und Tod geht um diese ganze Welt; nicht nur unseren jetzigen Planeten,
sondern das gesamte Universum. Jenseits des Orbits dieses Universums gibt
es noch viele weitere Universen, und diese Welle von Geburt und Tod rollt
durch sie alle. Dieses Wissen wurde uns von den gelehrten Vedischen
Forschern übermittelt, und die Wissenschaftler unserer Zeit sagen jetzt
auch das Gleiche.
Diese Welt ist stets erfüllt mit Streiterei. Die Welle
von Tod und Geburt fließt ständig durch diese Welt und es gibt so viele
Probleme. Ihr hört viele Sachen im Radio, Fernsehen und Zeitung und wisst
deshalb, wie viel Gewalt es überall gibt. Diese schlimme Situation wird
überall um sich greifen, so wie es in den Schriften geschrieben steht.
Wir befinden uns im Zeitalter von Kali. Kali bedeutet das Zeitalter des
Streites. Wir können es nicht vermeiden. Ich mag ein sehr gutmütiger
Mensch sein, doch ohne Grund könnte ich der Gewalt zum Opfer fallen.
Viele Dinge passieren und viele gute Menschen wurden getötet. Tod und
Geburt sind also außerhalb unserer Kapazität. Ich mag von noch so vielen
Leibwächtern beschützt werden, wie John F. Kennedy, Martin Luther King,
Indira Gandhi und so viele andere, die von vielen Leibwächtern beschützt
wurden, aber den Tod nicht verhindern konnten.
Wir sind auch weder sicher noch zufrieden in dieser Welt.
Was wollen wir hier? Wir wollen Liebe, Zuneigung, Charm, Schönheit und
Ekstase. Letztlich wollen wir Ewigkeit, doch in dieser Welt ist es in
keiner Weise möglich, das zu bekommen. Welche Art von Liebe, Schönheit
und Zuneigung finden wir hier? Alles ist lediglich ein Schatten oder eine
Spiegelung von der spirituellen Welt. Wir spielen hier also nur innerhalb
des Schattens. Alles, was wir bekommen ist in der Form des Schattens und
die Substanz fehlt. Wir nehmen Reispulver mit Wasser vermischt zu uns und
denken, wir trinken Milch. Wenn wir tatsächlich einen richtigen Geschmack
von transzendentaler Ekstase bekommen und die transzendentale Art erfahren,
dann werden wir fühlen, dass transzendentales Wissen in mir ist und mein
Gott in mir ist. Und wir werden alles sehr klar und einfach verstehen.
Diese Verbindung ist für uns notwendig.
Auf
welche Weise können wir das verstehen? Unsere ernsthafte Neigung zu
suchen kann uns diese Verbindung geben. Wir müssen willens sein zu suchen.
Wenn es möglich ist, warum sollten wir nicht in dieser Richtung
voranschreiten? Die gelehrten Religionsforscher haben viele Beiträge
geleistet und das Wissen verfügbar gemacht. Wenn Du ernsthaft vortrittst,
wirst Du es bekommen. Es ist so einfach zu bekommen, wenn Du Vertrauen und
ein bisschen Glück hast, und wenn Du treu bist. Ohne Glück ist es sehr
schwer zu bekommen.