Srila Bhakti Siddhanta Saraswati Prabhupad

„Unter den großartigen Lehrern der Gaudiya Vaishnavas ist er als 
Srila Bhakti Siddhanta Saraswati berühmt. Wie die strahlende Sonne am Morgenhimmel, 
erschien er, um all die, von der alles verschlingenden Unpersönlichkeitsphilosophie 
vereinnahmten Seelen zu retten. Er gab allen die Möglichkeit, in das Meer der Liebe 
zu Sri Krishna, der Höchsten Person, einzutauchen, indem er die Lehre von 
Sri Gauranga den heiligen Namen Sri Krishnas zu singen, verbreitete. 
Srila Bhakti Siddhanta, mein Herr und göttlicher Meister! Ich bete bei seinen Lotosfüßen 
um seinen Dienst für immer.“

Srila Bhakti Siddhanta Saraswate Thakur Prabhupad erschien in dieser Welt als Sohn von Srila Bhaktivinoda Thakur im Jahre 1874 AD. Er war der Schüler von Srila Gaura Kishora Das Babaji Maharaj und Guru von vielen, höchst qualifizierten Schülern, von denen Srila Bhakti Rakshak Sridhar Maharaj und Srila A. C. Bhakti Vedanta Swami Prabhupad die herausragendsten waren.

Srila Bhakti Siddhanta Saraswati Prabhupad lehrte unumschränkte Ergebenheit zum Absoluten Guten und predigte damit, dass das Gaudiya Math, die von ihm gegründete Mission, für die Würde der gesamten menschlichen Rasse steht. Seine vollendete Gelehrtheit war höchst imponierend, und er war besonders aktiv in der Veröffentlichung von transzendentaler Literatur. Er revolutionierte das Krishnabewusste Predigen, weil er Befähigung für reine Hingabe den Vorzug vor Abstammung gab, und es war er, der in Übereinstimmung mit den Anordnungen der offenbarten Schriften das Vaishnava Tridanda-Sannyasa (der Orden der Entsagung im Leben der Hingabe) einführte. 

In einem Gedicht, das die heilige Schülernachfolge der Brahma-Madhva-Gaudiya Sampradaya beschreibt, schrieb Srila Bhakti Siddhanta Saraswati Thakur Prabhupad: 

mahaprabhu sri chaitanya radha-krsna nahe anya
rupanuga janera jivana

„Der Herr, Sri Chaitanya Mahaprabhu, das Herz und die Seele der treuen Nachfolger von Srila Rupa Goswami, ist niemand anders als Sri Sri Radha und Krishna vereint.“

Er belegte dieses erhabene Vorbild mit der Verehrung von Sri Chaitanya auf gleicher Ebene mit Sri Sri Radha-Krishna in jedem der vierundsechzig Gaudiya Maths, die Srila Bhakti Siddhanta in den 30er Jahren in Indien etablierte.

Das starke Gefühl der Dringlichkeit, das ihn bei der Verbreitung der göttlichen Lehren von Sri Chaitanya für das Wohl der, unter falschen Auffassungen leidenden Welt beseelte, zeigt sich in der felsenfesten Überzeugung seines Ausspruchs: „Selbst wenn die ganze Welt in Flammen stünde, verschwendet keine Zeit mit dem Versuch sie zu löschen. Alle Notwendigkeiten können allein durch den Dienst zu Krishna befriedigt werden.“ 

Lobpreisung durch Srila Sridhar Maharaj

Obwohl er nach aussen hin wie ein Löwe war, im Innern war er sehr, sehr lieblich. Das konnte man jedoch nur in seinem engsten Kreise wahrnehmen. Äußerlich wurde der Pfad der Liebe mit Herrlichkeit, Achtung und Ehrerbietung verehrt, doch Gegenstand dieser Verehrung war die einfache und schöne Göttliche Liebe von Vrindavan, und seine Leidenschaft bei der Einführung dessen in der Welt war die eines Löwen. Nach seinem Verscheiden beschrieb ich sein Leben in einem Sloka (Vers):

nikhila-bhuvana-maya-chinnavicchinna-karttri
   vibudha-bahula-mrgya-mukti-mohanta-dhattri
sithilita-vidhi-ragaradhya-radhesa-dhani
   vilasatu hrdi nityam bhaktisiddhanta-vani

„Mit seinem ersten Schritt zerstückelte er energisch die gesamte Ebene der Ausbeutung und mit seinem zweiten setzte er all den Berechungen verschiedener Gelehrter mit ihren verschiedenen Auffassungen von Erlösung ein Ende. Mit seinem dritten Schritt reduzierte er mit einem Hauch von Gottesliebe die Härte und Steifheit der Regeln und Regulierungen des berechnenden hingebungsvollen Dienstes auf ein Minimum. Vaikuntha überquerend, gab er uns die Verehrung von Sri Sri Radha und Govinda.“

Berechung, die Regeln und Regulierungen, Ehrfurcht, Hochachtung, all diese Dinge werden mit der Sanftheit von Vrindavan im Innern minimiert, gestoppt, gelockert, und nach außen richtete er mit der Härte eines Verwüsters Verheerung in der materialistischen Welt an, bereit, gegen jeden und alle anzutreten. Allein und auf sich gestellt gegen die ganze Welt zu kämpfen und alles in Stücke zu schlagen, das war seine äußere Haltung. Seine zweite Haltung war, allen gelehrigen Forschern und Doktoren verschiedenster Fakultäten Einhalt zu gebieten und ihrem großtuerischem Forschen ein Ende zu setzen, und drittens, die Herrlichkeit der Verehrung von Sri Narayan, das allmächtigen Erscheinungsbild Gottes, zu minimieren.

Mit dem Dienst zu Radha-Govinda veranlasste er das Reich der Liebe auf diese Ebene herabzukommen und etablierte damit die Herzensströmung der Gottesliebe als das Ein und Alles. Damit können wir dem Gegenstand unserer Verehrung dienen, und er stellte den Dienst zu Radha-Govinda als die höchste Errungenschaft vor. Das war seine Geschichte.